Das Gold von den Sternen finden

„Gerade noch hielt ich eine sehr kleine schwitzige Hand – und nun sitzen hier lauter junge eigenständige Erwachsene“, beschrieb Herr Krüger, der die Rede der Eltern auf der Abiturentlassungsfeier 2023 am Stormarner EvB hielt, seine Gefühle. Sie seien alle verschieden, die Eltern der diesjährigen Abiturienten – aber eines würde sie einen: Sie würden sich fragen, wo denn die Zeit geblieben sei!

Gerade noch seien die Kinder 2015 als unsichere kleine Sextaner ans EvB gekommen und alle hätten sich gefragt, ob das denn auch die richtige Schule für die Kleinen wäre – und nun sei die Schulzeit schon vorbei und die Eintrittskarte ins Erwachsenenleben gelöst.

Den Anteil, den das Lehrerkollegium daran hat, wertschätzte der Vater stellvertretend für die Elternschaft: „Wir danken dem Schulleiter und allen Lehrern sehr dafür, dass Sie so viel mehr gegeben haben, als Sie mussten. Das EvB war definitiv die richtige Schule für unsere Kinder!“

Dass neben der Schule auch die Eltern natürlich einen Anteil am Erfolg der Kinder hätten, erwähnte Schulleiter Herr Weis: Lunchboxen bereitstellen, Fahrdienste, Beraten, Motivieren, Mitfiebern, Trösten, schlicht Dasein im Hintergrund, auch mal ein Gespräch mit dem Lehrer führen – oder auch im Vordergrund als Elternvertreter aktiv sein.

Eltern- und Lehrerarbeit würdigten die Abiturienten dann auch noch einmal selbst in ihrer Abirede. Als Highlights wurden unter anderem die Klassen- und Studienfahrten genannt und auch, dass man sich im DSp-Unterricht mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen konnte. Mark Wriede sagte, einige Lehrer seien für ihn sogar wichtige Berater und sogar Freunde geworden.

Überhaupt war die diesjährige Abiturentlassungsfeier geprägt von einer gewissen Wehmut, dass die gemeinsame Schulzeit hier ende - und von gegenseitiger Wertschätzung und gegenseitigen Danksagungen. Und von Überlegungen, wie es denn nun weitergehe.

Herr Melander, der die Rede für die Lehrer hielt, verglich die Schüler mit Apfelkernen, die in einer Baumschule gesät, gehegt und gepflegt worden seien. Die als Keimlinge erste Wurzeln geschlagen hätten und als Jungpflanzen dann umgesetzt und an mancher Stelle auch zugeschnitten wurden. Nun würden sie die Baumschule verlassen, Früchte hätten sie noch keine getragen – aber das käme nun als nächstes im neuen Biotop. Die Schüler seien nun hochschulreif – aber das Reifen würde damit nicht enden. „Finden Sie etwas, das Ihnen wirklich Freude macht, das für Sie und andere von Nutzen ist – und reifen Sie weiter. Alles Gute außerhalb der Baumschule!“

Auch der Schulleiter sprach über das Finden des richtigen Weges. „Habt keine Angst vorm Scheitern, sucht mutig  nach Wunscherfüllung – aber auch nach Sinnerfüllung in der Welt“, riet er weise.

Vom Mut, nun seinen Weg zu finden und zu gehen, handelte auch das Lied „Gold von den Sternen“, das Abiturient Justus Krüger sang – und das den Teilnehmern der Entlassungsfeier einen der emotionalsten Momente bescherte: „Wenn du das Gold von den Sternen suchst, musst du allein hinaus in die Gefahr.“ Ein liebevoller Vater möchte seinen Sohn zu Hause halten, damit er sicher ist. Der aber weiß, dass er aufbrechen muss, um sein Glück zu machen.

Für weitere musikalische Höhepunkte sorgten unter anderem die Big Band des EvBs, Musiklehrerin Frau Koch an der Gitarre und Musikkollege Herr Schraplau am Klavier. „Final Countdown“. „Teenage Dirtbag“. „Memories“.

Während dann die Abiturzeugnisse von Schulleiter Herr Weis, Oberstufenleiterin Frau Schulz, Assistentin Frau Dulige und den Tutoren ausgehändigt wurden, blickten von einer Leinwand herab die einzeln Aufgerufenen noch einmal als kleine Schulanfänger auf die Szenerie – und am Ende als strahlende Abiturienten.

Unzählige Ehrungen folgten; für soziales Engagement und für das beste Deutschabitur beispielsweise. Die Englischlehrerinnen Frau Digon-Lopez und Frau Hüniken überreichten Cambridge Certificate-Urkunden und lobten die große Lernbereitschaft der Empfänger.

Und dann ging es nach draußen zum Sektempfang. Stolze Mütter, Väter, Omas, Opas, Patentanten und richtige Tanten, Brüder und Schwestern, Freunde und Freundinnen machten Fotos fürs Familienalbum. Alle strahlten mit der gleißenden Sonne um die Wette.

Ihr Lieben, „ExQ2er“, wir werden euch sehr vermissen! Ihr ward ein besonderer Jahrgang. Neugierig und lustig, positiv und wertschätzend, voller Energie und Ideen – bleibt unbedingt genau so, sucht und findet nun euren Weg außerhalb der Baumschule – und kommt mal vorbei, um uns zu erzählen, wo ihr das Gold von den Sternen gefunden habt!

Text: Heike Blenk

Fotos: Heike Blenk und Oliver Kraupner

 

 

 


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