„Achtung Auto!“

„Wir machen heute ein bisschen Sport, ein bisschen Mathe und ein bisschen Physik“, kündigt Werner Knorr von der ADAC Stiftung an. Auf dem Parkplatz Am Kortenkamp steht erst die Klasse 5b, dann die Klasse 5c erwartungsvoll zwischen roten Hütchen um ihn herum.

Es geht um den Bremsweg, der sich mit dem Reaktionsweg addiert werden muss, bis ein Körper in Bewegung zum Stehen kommt. Das soll handlungsorientiert erfahren werden. Die Kinder müssen sprinten und zunächst an einer vorher markierten gelben Linie stoppen. Dann gilt es erneut zu sprinten, aber erst eine gelbe Flagge signalisiert den Moment des Stoppens. Der Bremsweg verlängert sich sichtbar.

 „Wenn nun ein Fahrer noch abgelenkt ist, verlängert sich dieser noch mal, erklärt der Verkehrsexperte, der vom Verkehrsbeauftragten des EvBs, Helmuth Sobottke, eingeladen wurde. Die 11-jährigen haben sofort eine Idee, wodurch ein Verkehrsteilnehmer abgelenkt sein könnte: das Handy. Ernst nickt Werner Knorr. Aber auch Gespräche mit Mitfahrern, laute Musik und Träumen sind am Steuer oder Lenkrad gefährlich. „Und natürlich solltet ihr auch als Fußgänger Acht geben und nicht im Straßenverkehr auf euer Handy starren!“, mahnt der ADAC-Mann.

Zum Abschluss sollen die Kinder schätzen, wo Werner Knorr sein Auto zum Stehen bringt, wenn er bei 30km/h plötzlich ein Bremszeichen erhält. Die Flagge soll die begleitende Lehrerin schwenken – und mit dem gerade erlernten Wissen machen sich einige Kinder etwas Sorgen. „Gehen Sie lieber noch etwas weiter zurück“, rufen sie. Dann steigen immer drei junge Beifahrer mit ein und erleben das erste Mal in ihrem Leben eine Vollbremsung und auch die Länge eines Bremsweges am eigenen Leib. Der Lehrerin passiert zum Glück nichts.

Was sie auch noch lernen: Man darf erst ohne Kindersitz mitfahren, wenn man 12 Jahre alt ist – oder größer als 1.50m. Das trifft auf mindestens ein Drittel der Klasse noch nicht zu. Zu gefährlich wäre der nicht passende Gurt für Erwachsene im Falle eines Falles.

Spaß hat es gemacht, sagen sie hinterher – und Lebenswichtiges wurde gelernt. Einziger Wermutstropfen für die 5c: Sie haben währenddessen ihren ersten Abistreich am EvB verpasst. Aber „Achtung Auto!“ schützt Leben; Abistreiche kommen weitere.

Text: Heike Blenk

Fotos: Kathrin lentz


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