Am 15. Dezember machten wir uns (das Geo-Profil Q2 mit Frau Lentz) auf den Weg nach Kiel. Dort sollte die Abschlussveranstaltung der Zukunftswerkstatt stattfinden, bei welcher es um Mobilität als zentrales Thema im Rahmen des Klimawandels ging.
Im vergangenen Schuljahr hatten wir als Kurs an einem von Herrn Kunterding von der Deutschen Gesellschaft e. V. geleitetem eintägigen Workshop zu diesem Thema teilgenommen. Dieser setze sich aus drei Phasen zusammen: der Kritkphase, der Utopiephase und der Realisierungsphase. Hierbei sollte eine wünschenswerte Zukunft in Bezug auf Verkehr entstehen. Um die Ergebnisse auszuwerten, wurden wir - wie auch Kurse anderer Schulen - nach Kiel eingeladen. Die Veranstaltung begann mit einem kleinen Mttagsimbiss. Danach wurden wir im „Raum Einstein“ von dem Moderator Florian Staudt begrüßt, der später auch die Podiumsdiskussion leitete. Anschließend hieß uns Prof. Frank Osterwald, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein, willkommen. Unsere Schule war die erste von dreien, die mit der Vorstellung der jeweiligen Projektergebnisse begann. Aurora, Johannes, Romal und Lennox präsentierten diese für uns. Wir hatten uns bei der Zukunftswerkstatt auf die Verbesserung des Verkehrs in Großhansdorf und Umgebung konzentriert. Daraus folgte, dass uns besonders die Förderung der Fahrradmobilität - auch in Bezug auf die Verbindung mit dem Schienenverkehr - wichtig war. Als zentrale Ideen entstanden hier: Fahrradwaggons, überdachte Fahrradwege mit Solarpanels und Fahrradparkhäuser. Die Cesar-Klein-Schule folgte dann mit ihrem Vortrag. Sie setzte den Fokus auf die drei Unterpunkte Infrastruktur, Radverkehr und Preise. Von der Vorstellung blieb besonders die Idee einer Schwebebahn, der sogenannten „ App für alles“ und die eines Hyperloops hängen. Zuletzt präsentierte auch das Friedrich-Schiller Gymnasium die sich von ihnen gemachten Gedanken zum Projekt. Den Schülern*innen lag im Besonderen die Bedarfsanpassung von öffentlichen Verkehrsmitteln als auch die Senkung der Ticketpreise am Herzen.
Die Veranstaltung wurde mit einer Podiumsdiskussion fortgesetzt, an der vier Expert*innen zum Thema nachhaltige Verbesserung des Verkehrs teilnahmen, von denen besonders zwei Ansichten interessant waren. Zunächst stellten sich diese vor und präsentierten ihren Standpunkt. Michael Pirschel (Leiter der Abteilung, Verkehr und Straßenbau Schleswig Holstein) sagte, dass das Budget zwar knapp sei, dennoch die Einführung eines „Bildungstickets“ in Schleswig-Holstein geplant sei. Zudem solle ein besseres ÖPNV-Angebot Priorität haben. Zum Beispiel durch das Projekt „Smile 24“ in Schleswig-Holstein, welches eine 24/7-Erreichbarkeit des ÖPNV vorsieht. Dazu erläuterte er noch die Radstrategie, welche das Ziel verfolgt, den Radverkehr auf 30 % zu erhöhen.
Petra Coordes (Leiterin des Bereichs Verbundsteuerung der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein) legte ihren Fokus auf die Bedeutung der Emissionsverringerung. Dies solle durch Verkehrsverlagerung und die Veränderung unserer Mobilitätsmuster erreicht werden. In diesem Zusammenhang stellte sie auch die Frage, warum keine der Schulen Ideen zur Einschränkung des Autoverkehrs vorgestellt hatte. Aus unsere Gruppe antwortete Johannes: „Autoverkehr ist immer noch wichtig und wird auch in Zukunft wichtig sein.“ János ergänzte „Wir müssen erst einmal Alternativen schaffen.“ Eigentlich war aber klar, dass es so nicht weitergehen kann. So betonte Niklas Hielscher vom VCD Deutschland, dass die „einseitig auf das Auto bezogene Mobilität“ hinterfragt werden müsse.
Fortgesetzt wurde die Podiumsdiskussion mit weiteren Fakten zur Autoverwendung in Deutschland. Es gibt aktuell 48 Millionen zugelassene PKWs und laut Verkehrsprognose wird mit einem 200%igen Zuwachs gerechnet. Abschließend wurden noch einmal die wichtigsten Maßnahmen für eine Verkehrswende besprochen, die besonders unser persönliches Verhalten betreffen, da wir gerne auf den bequemsten Weg, das Auto, zurückgreifen. Dabei spielte auch die Zukunft von und mit E-Autos eine Rolle, wie uns Jens Sandmeier (Projektleiter Landeskoordinierungsstelle Elektromobilität Schleswig-Holstein) erklärte.
Es war ein spannender Tag für unser Profil, da wir nicht nur die Möglichkeit erhielten, unsere eigenen Ideen zu präsentieren, sondern auch die anderer zu hören. Interessant war insbesondere die Meinung der Experten sowie die Erkenntnis, wie fortgeschritten wir eigentlich im Thema „nachhaltiger Verkehr“ sind und wie unsere Zukunft auch durch unser eigenes Engagement aussehen könnte.
Text: Felina Lemenkühler, Geo- Profil Q2
Fotos: Kathrin Lentz