Den Kopf freikriegen mit Spaß und Geschwindigkeit

Ich möchte zum Bus laufen, doch mir fällt ein, dass ich ja noch jemanden besuchen möchte - die Inlinerhockey-AG von Herrn Krönert. Auf dem Weg zur Turnhalle werde ich von den ersten vorbeifahrenden Skater*innen begrüßt.

Nach Betreten der Halle kommt schnell die Sehnsucht auf, den Ball genauso über den bunten Hallenboden zu jagen wie die anderen, die auf Inlinern geschmeidig durch die Halle fahren. Ob meine Mimik mein Interesse verrät, weiß ich nicht, doch gleich darauf werde ich kurzerhand gefragt, ob ich auch mitspielen möchte. Ich zögere kurz, durch den ersten Eindruck der Geschwindigkeit und Ballkontrolle bin ich ein wenig eingeschüchtert, mache aber doch mit. Den Spieler*innen ist anzusehen, wie viel Spaß es macht, also kann ich nicht nein sagen.

Helm aufgesetzt, Inliner angezogen. Nach einem kurzen „Gewöhnungstänzchen“ mit Ball und Schläger teilt Herr Krönert zwei Teams ein. Schon bald hört man erste begeisterte Rufe. Gespielt wird auf zwei kleine Tore durch die ganze Halle. Am Rand stehen umgekippte Bänke, die als Bande dienen. Ich, der zuerst versucht, sich im Hintergrund zu halten, bin ehrlich erleichtert, dass meine Mitspieler*innen auch ohne mich gut auskommen. Besonders schwierig finde ich, nach dem schnellen Anfahren, die Ballkontrolle nicht zu verlieren und einen sauberen Pass Richtung Team zu schicken.

Angespornt durch das Können der anderen Mitspieler*innen taste ich mich aber doch langsam heran. Nach mehreren Minuten merke ich, was dieses Spiel ausmacht: Wichtig sind gutes Teamverhalten sowie auch die Geschwindigkeit und Ballkontrolle des einzelnen. Was für mich auch entscheidend ist: Die Durchsetzungskraft! Wenn ich vor mir einen/eine Gegner*in sehe, spiele ich lieber ab... Doch das scheint nicht die Vorstellung der anderen zu sein. Versucht wird lieber, an den anderen mit Tempo und Tricks vorbeizuziehen. Das sieht gut aus und klappt auch meistens, obwohl ich lieber bei der ersten Variante bleibe, ich möchte ja niemandem wehtun... :) Nach längerem Hin-und-her-sprinten merke ich, wie mir allmählich heiß wird.

Mein Bus geht auch gleich ... Ich verabschiede mich, ziehe meine Inliner aus, bringe den Helm weg. Schaue noch mal in die Turnhalle hinein und sehe, wie das nächste Tor fällt. Ich winke und in meinem Gesicht zeichnet sich ein kleines Lächeln ab: Freude, die durch die Anstrengung kam, vielleicht? Oder Freude, durch die Begeisterung für eine gemeinsame Aktivität? Oder finde ich Genugtuung darin, zu diesen Zeiten einfach nur den Kopf frei zu kriegen und mit anderen Spaß zu haben?

Text: Paul Kindermann/Presse-AG Blk

Fotos: Sverre Dinter/Presse-AG Blk


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