It runs in the family. Die Oma, die Mutter, die vier Geschwister – alle sind sie Lehrerinnen oder Lehrer – und auch für Celia Digón-López war schon immer klar, dass sie Lehrerin werden will. Folgerichtig absolvierte sie in ihrem Geburtsland Spanien ein Lehramtsstudium und unterrichtete ab dem Jahr 2000 Englisch in Madrid. Erfahrungen im Klassenzimmer machte sie auch in den USA und in Deutschland, zunächst in Kiel und in Flensburg. Weil sie sich dabei in einen Deutschen verliebte, zog sie ganz in den Norden Europas. An der Uni Hamburg studierte sie ihr zweites Fach Spanisch - und startete 2006 am Stormarner EvB. „Ich bin jetzt schon mein halbes Leben Lehrerin“, lacht sie und in ihren dunklen Augen steht Begeisterung.
Als Spanierin in Deutschland, mit einem deutschen Ehemann und zwei bilingual aufwachsenden Kindern, waren ihr die europäische Idee und die europäische Identität ein besonderes Anliegen – und so wurde sie am Europa-Gymnasium schnell auch die Europa-Beauftragte. Mit Feuereifer und dem unverkennbar spanischen Temperament organsierte sie Austauschprogramme für Schüler- und Lehrerschaft, internationale Schulpraktika, Sprachzertifikate. Vielfalt der Kulturen und gegenseitiges Interesse und Verständnis waren ihr wichtig.
Und nun kann sie das Herzensthema Europa ab dem Schuljahr 25/26 noch intensiver vorantreiben. Sie ist dann in der Schulleitung verantwortlich für „Europabildung und Demokratie“. Auch hier werden sie die Koordination von europäischen Projekten, die Initiierung neuer Konzepte, die Beantragung von Fördermitteln für europäische Projekte (z.B. Erasmus+) w beschäftigen. „Darüber hinaus arbeite ich nun im Leitungsteam mit weiteren verantwortungsvollen Aufgaben für die Gesamtentwicklung und Planung unserer Schule“, erläutert sie. Das bereits Erreichte in diesem Bereich solle erhalten und gefördert werden. Das europäische Curriculum solle in alle Bereiche und Fächer sowie in die verschiedenen Phasen der Schullaufbahn der Schüler integriert werden.
Das Lernen von Inhalten solle in einer Atmosphäre der Toleranz und des Respekts für andere stattfinden, „in der wir alle mit unseren Unterschieden einen Platz haben.“ Es solle vermittelt werden, wie wichtig und faszinierend es sei, von anderen zu lernen, sowohl persönlich als auch beruflich. Mit anderen Meinungen und Ideen auszutauschen und demokratisch konstruktive Lösungen zu finden und Vereinbarungen zu treffen. „Ich möchte den jungen Menschen bewusst machen, dass Werte wie Demokratie, Meinungsfreiheit und die Gleichheitsrechte, die wir bereits erreicht haben und die uns quasi geschenkt wurden, gelebt und bewahrt werden müssen, damit sie nicht verloren gehen“, sagt sie mit Nachdruck.
Celia Digón-López wünscht sich, dass sich alle – Schüler-, Lehrer- und Elternschaft - als Teil dieser europäischen Bildungsidee fühlen, indem sie aktiv an Projekten und Vorschlägen mitarbeiten. Die gemeinsame Arbeit aller sei wesentlich, „um uns mit der europäischen Idee und den demokratischen Werten, die uns als Schule auszeichnen, zu identifizieren.“ Mit Kraft und Energie will sie die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler beim Lernen im Blick behalten und ihnen spannende Ideen und Projekte anbieten, die ihre Lernmotivation mit Begeisterung wachhalten.
Ihr Büro ist das letzte rechts hinten im Verwaltungstrakt. Erreichbar ist sie per E-Mail oder über das EvB-Sekretariat. Für Ideen ist sie immer offen.
Text und Bilder: Heike Blenk

