Interview mit Frau Thomsen

In meinem Interview mit unserer Lehrerin Ute Thomsen habe ich über ihre Laufbahn als Lehrerin und über die Unterschiede und Besonderheiten zwischen Deutschland und Großbritannien gesprochen.

Ute Thomsen wollte schon immer Lehrerin werden. Als Kind hat sie wie viele andere auch mit Freunden und Nachbarn Schule gespielt. Zu ihrem liebsten Fach Englisch kam sie durch ihre eigenen Englischlehrer, die sie vor allem durch guten Unterricht inspiriert haben. Als zweites Fach unterrichtet Frau Thomsen Deutsch. Auch hier waren es wieder ihre eigenen Lehrer, die sie in ihrem Wunsch, selbst Lehrerin zu werden, inspiriert haben. Frau Thomsen wollte als Lehrerin immer gern Kindern Spaß und Interesse an der Sprache Englisch mitgeben. Das besonders Schöne am Beruf der Lehrerin ist für Frau Thomsen der Umgang mit den Kindern. 2007 kam sie durch ein familiäres Ereignis an das EVB, was auch nach all den Jahren „noch eine der besten Entscheidungen war“ sagt Frau Thomsen mit einem Lächeln auf dem Gesicht „Ich habe es nicht einen Tag bereut.“ Dies liege vor allem am: „tollen und sehr nette Kollegium.“

Doch es gibt natürlich auch eine Zeit vor dem EVB Und diese erlebte Frau Thomsen in England. Bereits als junge Studentin verbrachte sie ein halbes Jahr an einer Mädchenschule in Bath. Später, als Frau Thomsen bereits Lehrerin war, führte sie ihr Weg nach Oxford, wo sie 2 Jahre mit Ihrer Familie lebte. Dort unterrichtete sie an einer Privatschule und erlebte spannende Momente während ihres Aufenthalts. Da waren zum Beispiel die Dreharbeiten für Harry Potter, die ganz in der Nähe ihres Wohnorts stattfanden, was auch dazu führte, dass ihre Tochter mit Emma Watson, eine der Hauptdarstellerinnen von den Harry Potter-Filmen, plötzlich auf die gleiche Schule ging.

Neben sehr vielen schönen Momenten gibt es in Großbritannien Unterschiede zu deutschen Schulen. Zum Beispiel gibt es in Großbritannien viel mehr Privatschulen, als in Deutschland. Die Schulen sind dort ganztägig und es gibt mehr Fächervielfalt in der Oberstufe. Und dann ist da natürlich noch die Schuluniform an den britischen Schulen.
Auf meine Frage welches Schulsystemen Frau Thomsen besser findet, antwortet sie sofort: „Das deutsche System.“ In Deutschland gebe es „eine bessere Bildungsgerechtigkeit und überwiegend öffentliche Schulen“. „Ich bin kein Freund von Privatschulen“ erklärt Frau Thomsen.
Und dann kommen wir zu den unterschiedlichen Kulturen zwischen Großbritannien und Deutschland zu sprechen. „Das britische Volk sei viel gelassener,  humorvoller,  netter und entspannter“ berichtet Frau Thomsen Und erzählt von einer Geschichte die sie als Studentin auf dem Golfplatz in Bath erlebt hat. Dort hat ein Mann ihrer Gastmutter fast einen Golfball gegen den Kopf geschlagen. Doch statt sich aufzuregen und zu schimpfen meinte ihre Gastmutter daraufhin nur lächelnd: „Sorry you‘ve missed me!“

Ich erkundige mich nach ein paar Tipps für einen England Besuch. Frau Thomsen empfiehlt einen Besuch in London aber auch in Bath, da diese Stadt noch sehr alte schöne Gebäude hat. „ Wenn ihr in Bath seid, sollte Ihr unbedingt in den Buchladen „Mr. B‘s Emporium of Reading Delight“ gehen. Dieser Laden ist so besonders wegen seiner intensiven Beratung und seiner großen und liebevollen Begeisterung für Bücher. Besonders ist auch dass Kinder hier einem Hund vorlesen dürfen. Hat Frau Thomsen auch ein englisches Lieblingsessen? „Ja, jeder sollte einmal unbedingt „Shepherd’s Pie“ probieren“, empfiehlt sie mir. Hierbei handelt es sich um einen herzhaften Pie, aus gekochtem Hackfleisch, welcher mit Kartoffelbrei im Ofen überbacken wird.

Kannst Frau Thomsen sich vorstellen nach ihrer Lehrer Karriere wieder nach England zu ziehen? „Nein“, antwortet sie direkt, „ Ich werde auf jeden Fall in England meine Freunde besuchen, aber ich möchte auch noch andere Länder bereisen. Zum Beispiel in den USA gerne New York.“ Frau Thomsen hat große Lust, neue Menschen, Landschaften und Kulturen kennenzulernen. Und dann berichtet sie mir, dass sie auch noch beabsichtigt, eine neue Sprache zu lernen, wahrscheinlich Italienisch oder Französisch.

Als letzte Frage möchte ich noch wissen, ob der Name „Thomsen“ eigentlich Englisch ist? „Aber nein, Thomsen ist skandinavisch oder norddeutsch.“. berichtet meine ehemalige Klassen- und Englischlehrerin, die ich ein Jahr erleben durfte. Ich habe Frau Thomsen als eine sehr inspirierende und authentische Englischlehrerin erlebt. Sie wirkte auf mich immer sehr zufrieden und strahlte immer etwas sehr Britisches aus.
In meinem Interview durfte ich Frau Thomsen noch einmal von einer ganz anderen, neuen Seite kennenlernen, die ich so nicht erwartet habe, aber die mich sehr überrascht hat. Vielleicht sollten wir öfters mal unsere Lehrer nach ihren Geschichten fragen, denn sie können so viel Einfluss auf unseren Weg nehmen. So wie bei Frau Thomsen - die Liebe zu England und zum Beruf der Lehrerin.

Text und Photo: Nika Luisa Maren Buttron 


Impressum | Datenschutzerklärung

Emil-von-Behring-Gymnasium
Sieker Landstraße 203a, 22927 Großhansdorf
Telefon +49 04102-4586-0
Fax +49 4102-4586-23