Tag 3: Unser Abschiedstag
Der Tag begann mit einer Deutschstunde in einem Kurs des 6. Jahrgangs - 11 Schülerinnen und Schüler hatten den Kurs gewählt. Im Gespräch mit dem Deutschlehrer hat dieser viele Ähnlichkeiten in Bezug auf die Themen Digitalisierung und Umgang mit schwierigen Schülerinnen und Schüler betont.
In der darauf folgenden Kunststunde in einer 2. Klasse hatten die Kinder die Kreativaufgabe, zeichnerisch umzusetzen, wie sie und wo sie in der Zukunft leben möchten. Die Schülerinnen und Schüler haben sich ihren Platz an den Gruppentischen selber gesucht - zwei wählten sich eigenständig den Ort vor dem Klassenraum, um dort auf dem Boden zu arbeiten. Die Aufgabe wurde dann in Einzelarbeit gelöst.
In der 4. Stunde begrüßte uns die herzliche Lehrerin einer 4. Klasse in ihrem Unterricht. Sie stellte uns eine deutschsprachige Schülerin an die Seite, die ihre Worte übersetzte, sodass wir dem Unterricht wunderbar folgen konnten.
Unsere Beobachtungen zu dem Thema Digitalisierung an der primary school in Finnland:
Die Schülerinnen und Schüler verwenden digitale Geräte von der 1. Klasse an - zunächst Notebooks, später Tablets. Dabei werden nicht alle Aufgaben digital bearbeitet. Es gibt immer wieder Phasen, in denen Zettel und Stift eingesetzt werden. In jedem Klassenraum gibt es min. einen Wagen, aus dem die Leihgeräte herausgenommen werden. Jeder/m Schülerin/ Schüler wird dabei ein Gerät zugeordnet und der Name ist auf das jeweilige Gerät geklebt.
Ein selbstständiges digitales Arbeiten ist bereits in Klasse 2 zu beobachten. Allerdings auch, dass die Geräte ablenkend wirken können. Gerade in Jahrgang 6 dienten die Notebooks auch als Sichtschutz, um dahinter das zum Spielen genutzte Handy zu verbergen.
Insgesamt gehen wir mit vielen inspirierenden und vielfältigen Eindrücken aus dieser intensiven Zeit heraus und sind sehr dankbar, dass uns diese Erfahrungen möglich gemacht wurden.
Tag 2: Geschichtsstunden und ein kreatives Technologieprojekt
Heute war der zweite Tag an der finnischen Schule. Der Vormittag begann mit einer Doppelstunde Geschichte in der englischsprachigen Klasse 5e. Dort lernten die Schülerinnen und Schüler die Anfänge der finnischen Geschichte kennen. Der Infotext wurde gemeinsam gelesen, wichtige Stichpunkte hervorgehoben und im Unterrichtsgespräch Fragen zum Text beantwortet. Anschließend ging es gemeinsam mit der 5e zum Mittagessen. Diese gemeinsame Pause bot nicht nur die Gelegenheit zur Stärkung, sondern auch zum informellen Austausch mit der Lehrerin und Einblicke in den Schulalltag.
Am Nachmittag stand dann der Besuch der Klasse 6e auf dem Programm, wo eine Stunde „Technology & Sciene“ auf dem Stundenplan stand. Das heutige Projekt war spannend: Die Schülerinnen und Schüler hatten die Aufgabe, ein Fahrzeug zu entwickeln, das mit Hilfe von einfachen Materialien wie Strohhalmen, Schaschlikspießen, Pappbechern, Papptellern und Klebeband, durch Windkraft angetrieben eine möglichst weite Strecke zurücklegt. Ein Ventilator diente als Windquelle. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in selbstgewählten Gruppen zusammen und brachten innovative Lösungen hervor.
Insgesamt haben wir heute einen Unterricht erlebt, in dem die Schülerinnen und Schüler miteinbezogen wurden und die Lehrkräfte durch eine klare und deutliche Ansprache mit den Schülerinnen und Schülern kommunizierten.
Morgen geht es weiter …
Ein inspirierender Start: Unser erster Tag an einer primary school in Helsinki
Der Morgen begann mit einem köstlichen Frühstück und einem anschließenden Abenteuer durch den Berufsverkehr Helsinkis, das uns zu einer Grundschule in den Vororten führte. Trotz der frühen Stunde wurden wir mit einer zurückhaltenden, aber herzlich warmen Begrüßung empfangen. Ein unerwarteter Krankheitsfall im Kollegium führte dazu, dass wir kurzfristig eingeladen wurden, am Sportunterricht der Drittklässler und Viertklässler teilzunehmen.
Der Sportunterricht, eine Mischung aus Fußball und Baseball, wurde von zwei engagierten Lehrerinnen und einem Zivildienstleistenden angeleitet. Für die Kinder war es der erste Sportunterricht im Freien nach einem langen Winter und die Freude über das Spiel im Sonnenschein war allen anzumerken. Die Kinder wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei unterschiedliche Verhaltensweisen und Teamdynamiken erkennbar waren, was den pädagogischen Ansatz der Lehrkräfte unterstrich.
Besonders beeindruckend war die anschließende Tour durch die Schule, die von einer Gruppe lebhafter und enthusiastischer Fünftklässlerinnen des englischsprachigen Zweigs geführt wurde. Dabei wurde deutlich, wie sehr sich die Schülerinnen in ihrer Schule wohlfühlen. Während der Schultour sahen wir immer wieder kleine Sitzecken, die für Arbeitsphasen oder Lehrer-Schüler-Gespräche gedacht waren. Bemerkenswert fanden wir das Angebot eines Inselraumes, wo Schülerinnen und Schüler mit Konzentrationsschwierigkeiten oder Ähnlichem Betreuung durch eine Lehrkraft finden konnten. Durchgehend, besonders auch in der letzten Schulstunde, wurden wir mit viel Interesse und Freundlichkeit angesprochen.
Wir sind auf die weiteren Tage in der Schule gespannt …
J. Böhrk, B. Höckendorff, S. Krummrey
Die Reisetagebücher von Renate Schoeneich und Bettina Roosen, Lisa Bürger und Dirk Krönert und Jelka Iven und Marie Janssen sind durch Anklicken der Namen zu erreichen.