Peeking behind classroom doors

Geht man während der Unterrichtszeit durch Pausenhallen und Flure des EvBs, ist es erst einmal vor allem leise. Hinter den geschlossenen schweren Klassenraumtüren hört man höchstens leises Gemurmel. Ab und an ein helles Lachen. Man ahnt, dass viele spannende Dinge passieren – und würde gerne einmal hinter die Türen lugen. Peeking behind classroom doors...

Zum Beispiel beim Deutschunterricht von Frau Dressler in Raum 009:

Wilhelm Tell – das ist doch der, der seinem Sohn den Apfel vom Kopf schießen musste, so viel haben einige aus der Klasse 8c schon gehört. Aber was es sonst so auf sich hat mit der Eidgenossenschaft am Vierwaldstätter See und Vogt Gessler, der durch einen „hohle Gasse“ kommen muss und dort von Tell erwartet wird, das ist schon schwerer zu durchdringen.

„Vor allem, weil das Drama „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller schon so alt und deshalb in einem so unverständlichen Deutsch geschrieben ist“, stöhnt ein Mädchen.

Damit es leichter geht, lässt Deutschlehrerin Jennifer Dressler ihre Klasse das Stück nicht trocken im Klassenraum lesen, sondern szenisch interpretieren. Und so sieht man auf der Rasenfläche draußen Ole, der versucht, sich mit einer Krone auf dem Kopf in den unmenschlichen Landvogt hineinzuversetzen. Und man sieht einen Mitschüler mit einer Glocke = Apfel auf dem Kopf mit geschlossenen Augen knien, den Schuss des Vaters erwartend. So kann man sich die Personen und Konflikte viel besser vorstellen und sie interessieren mich auch mehr“, stellt eine Schülerin fest. „Ja, das macht Spaß“, nicken die Umstehenden. Dass man draußen auch keine Maske aufsetzen muss, erleichtert das Lernen zusätzlich.

Zum Beispiel bei der 2. Probe der Juniorband bei Jörg Schraplau im Forum:

Dort geht es tatsächlich auch gar nicht so still zu. In diverse Musikinstrumente wird gleichzeitig probehalber geblasen, was eine arge Kakophonie produziert. Saxophone, Trompeten, Querflöten, Klarinetten, Posaunen und Euphonium – sogar ein Schlagzeug ist zu sehen. Inmitten des Lärms steht seelenruhig der Musiklehrer. Er ordnet zu Beginn Listen und Notenblätter – und wenn sich ein fragender Arm in die Höhe reckt, eilt er hinzu, um das Problem lächelnd und mit Engelsgeduld zu klären. Er ist in seinem Element, wenn die Schüler*innen aus den Jahrgängen 7 und 8 versuchen, nach Corona-Stopp und Sommerferien nun eine Band zu werden, die mit seiner Hilfe gemeinsam den Einsatz findet. „Wenigstens können wir jetzt – mit Abstand im großen Forum verteilt - wieder proben. Und irgendwann treten wir hoffentlich auch wieder auf“, lacht er.

Text und Bilder: Heike Blenk

 

 

 

 

 


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