In diesem Halbjahr beschäftigen wir uns im WPK Globales Lernen von Frau Fladvad und Frau Lentz intensiv mit dem Thema Plastik. Daher lag es nah, dass wir uns auch beim Klimakongress WetterWasserWaterkant über dieses wichtige Thema informieren.
Zunächst hörten wir einen Vortrag in der Frankfurt School of Finance von einer Referentin der
Organisation „One Earth - One Ocean“. Hier wurde uns anhand unseres Tagesablaufes gezeigt, wie viel Plastik wir täglich eigentlich benutzen und wo es Einsparungsmöglichkeiten oder Alternativen gibt.
Das geht morgens los mit der Zahnbürste, der Zahnpasta, die als Füllmittel Mikroplastik enthält, über die Plastikverpackung für den Frühstückskäse, der Plastikwasserflasche, dem Kaugummi bis hin zur Fleecejacke. „Der nächste Punkt am Morgen ist die Kleidung“ erläuterte die Referentin Barbara Flügge von One Earth – One Ocean e.V.. Problematisch sei beispielsweise „fast fashion“, denn es gibt bis zu 24 Kollektionen pro Jahr. Diese werden dann nur kurz getragen und landen schnell im Müll. Besser sei es auf Qualität und natürliche Materialien zu achten, so Barbara Flügge. Beim Waschen gelangen zudem Plastikflusen ins Abwasser. Daher sollte man Kunststoffkleidung nur im Wäschenetz waschen oder, noch besser, ganz vermeiden.
Sehr fundiert wurden wir über die unterschiedlichen Plastikarten informiert, so z.B. über primäres und sekundäres Mikroplastik. Plastikmüll hat eine Lebensdauer von bis zu 450 Jahren. Sekundäre Mikroplastik schwimmt im Meer umher und zerbröselt über hunderte von Jahren in kleinste Teilchen und gelangt als Mikroplastik durch die Nahrungsaufnahme der Fische auch in unsere Nahrungskette. Es kann nur in geringer Menge vom Wasser getrennt werden, da es durch die meisten Filter hindurch kommt. Was viele nicht wussten: gerade in Kontakt mit Fetten, Säuren und Hitze gibt Plastik Schadstoffe ab, so dass es gesünder ist, Lebensmittel in anderen Behältern aufzubewahren, z.B. aus Glas oder Edelstahl.
Immer mehr Plastik gelangt über Flüsse und offenen Müllkippen ins Meer, inzwischen sind es weit über 150 Millionen Tonnen Kunststoff. Bis zum Jahre 2050 könnte nach Studien der UN das Gewicht des Plastikmülls in den Weltmeeren das der Fische übertreffen. Das fanden wir alle sehr schockierend.
Frau Flügge erklärte uns, wo wir überall Plastik einsparen können, so gibt es Zahnbürsten aus umweltfreundlicherem Material wie Holz, man kann Füllerpatronen wieder auffüllen oder gleich Kolbenfüller kaufen, die man direkt aus dem Tintenfass auffüllen kann - und man spart gleichzeitig auch noch Geld dadurch!
Ein Projekt ist auch die plastikfreie Schultasche. Beim Kauf von Schulmaterialien sollte man darauf achten, dass sich beispielsweise in vielen herkömmlichen Radiergummis Mikroplastik befindet und stattdessen Radiergummis aus Naturmaterialien wählen.
Wir waren geschockt und wollen in Zukunft darauf achten, wie wir mit dem alltäglichen
Plastik umgehen und unsere Mengen reduzieren!
Im zweiten Teil der Exkursion ging es zu einem von der Organisation „ One Earth - One Ocean“ betriebenen Schiff, das in der HafenCity lag, dem ‘Circular Explorer’. Dieses solarbetriebene Schiff sammelt Plastik aus dem Meer, welches dann gleich an Bord sortiert und dann zu einer Recycling-Station transportiert wird. Der ‘Circular Explorer’ ist 12 Meter lang und etwa 8 Meter breit, aus Aluminium und kann so leicht auf-und-abgebaut werden und per Container dorthin transportiert werden, wo es benötigt wird. Er kann etwa 4.000 kg Plastikmüll pro Tag aus dem Meer fischen.
Zur Zeit wird außerdem ein Schiff in der Größe eines Containerschiffs geplant. Dieser 'SeeElefant' erledigt das Recycling des Plastiks gleich nach dem Aufsammeln an Bord und ist hochseetauglich.
Vor den Herbstferien erklärte uns der Kapitän des ‘Circular Explorer’ sehr anschaulich die Vorgänge an Bord - jetzt liegt das Schiff wieder vor Manila und leistet dort einen Beitrag zur Säuberung des Meeres.
Besser wäre es allerdings, wenn erst gar kein Plastik in die Meere gelangen würde!
Text: WPK Globales Lernen II
Fotos: Kathrin Lentz