Mathematik mochte das zierliche, lebendige Mädchen mit den rotblonden Haaren schon immer. „Sie ist so schön logisch aufgebaut. Man muss nichts auswendig lernen und findet alles, was man lernt, im richtigen Leben wieder und kann es anwenden“, sagt Kaja mit blitzenden Augen. Nicht alle in ihrer Familie teilen ihre Leidenschaft und sind gut in Mathe – im Gegenteil. „Ich sage aber nicht, wer“, lacht sie verschmitzt. Die Zwölfjährige aus der 6a ist auch in anderen Fächern sehr gut und ebenso erfolgreich in verschiedenen Sportarten und mit ihrem Blasinstrument – aber Mathematik steht ganz oben auf der Liste ihrer Lieblingsbeschäftigungen.
Und so wundert es denn auch nicht, dass sie die Herausforderung annahm, an der Mathematik-Olympiade teilzunehmen. Mathematiklehrerin Nicola Dulige ließ ihr die Aufgaben zukommen. „Es werden Textaufgaben gestellt, bei denen man nicht stur ausrechnen muss, sondern einen plausiblen Lösungsweg suchen und erläutern muss.“
In der ersten Runde dieser Olympiade wurden die Schulsieger gesucht. Jeder konnte mitmachen und die Aufgaben zu Hause oder auch in der Schule bearbeiten. War diese Runde gemeistert, fand vor Weihnachten unter Aufsicht die Kreisrunde statt, betreut vom EvB-Mathematiklehrer Etienne Violet. Schon eine Woche später erhielt man Bescheid. „ Ich habe auch in dieser Runde den ersten Platz belegt und mich riesig gefreut! Der Preis war ein Brettspiel“, erzählt Kaja.
Die Landesrunde im Februar musste dann Corona-bedingt zu Hause stattfinden. Jedem Teilnehmer war strengstens untersagt, sich Hilfe bei den Eltern oder Geschwistern oder im Internet zu holen. 3,5 Stunden Zeit hatte man nach Erhalt der Aufgaben Zeit, sie zu lösen. Gleich danach mussten die Ergebnisse eingeschickt werden. Die Siegerehrung fand online in einer Videokonferenz statt. Dort wurden für die Jahrgangsstufen 5 bis 12 Urkunden und Preise verliehen. „Ich war so aufgeregt“, berichtet Kaja lachend. „In meiner Klassenstufe 6 gab es zwei Sieger und einer davon war ich! Ich bin sehr stolz auf mein Ergebnis“, freut sich die Gewinnerin.
Nun wäre sie bereit für den Bundeswettbewerb. Den allerdings gibt es erst ab Klassenstufe 8. „Im nächsten Jahr würde ich gerne wieder mitmachen – es hat riesig Spaß gemacht - und dann natürlich im Jahr drauf, wenn ich die Chance auf den Bundeswettbewerb habe“, sagt Kaja begeistert. Sie bleibt dran.
Das EvB gratuliert erst einmal zum diesjährigen Erfolg und ist stolz auf seine blitzgescheite Schülerin. Und für die nächsten Jahre drückt es natürlich auch fest die Daumen!
Text und Foto: Heike Blenk