Stormarner Emil von Behring-Gymnasium erneut als Europaschule zertifiziert

Das Stormarner Emil von Behring-Gymnasium trägt seit mehr als 25 Jahren den Titel „Europaschule“. Es widmet sich in besonderer Weise der Europabildung. Es macht seit vielen Jahren ein besonderes Sprachangebot, fördert in intensiver Weise Kontakte mit Gleichaltrigen in anderen europäischen Ländern, setzt sich mit den oft schwer durchschaubaren europolitischen Entscheidungsprozessen auseinander und zeigt Möglichkeiten auf, sich aktiv für eine gute Zukunft der EU einzusetzen.

So gibt es neben den curricularen Unterrichtsfächern Englisch, Französisch, Spanisch und Latein mit Abschluss Abitur die Möglichkeit, offizielle internationale Zertifikate zu erwerben. Das englischsprachige „Cambridge Certificate“, das spanische „DELE“ und das französische „DELF“. AGs und Prüfungen finden vor Ort und online mit muttersprachlichen Lehrkräften statt.

Im 9. Jahrgang werden wahlweise Reisen nach Rom oder Madrid angeboten – oder ein Austausch mit einer französischen Schule in Rambouilet bei Paris.  Dort können Alltag, Kultur und Schulrealität in europäischen Nachbarländern erfahren werden und so manche europäische Freundschaft entsteht. Da erwächst das Bedürfnis, die fremde Sprache noch  besser zu lernen, ganz von selbst.

Im 10. Jahrgang wird – gemeinsam mit einer Schule in Madrid - im Rahmen eines europäischen Erasmus Plus-Programms fächerübergreifend am Projekt „Yesterday, today and tomorrow?“ gearbeitet. „Wir sehen uns beispielsweise landestypische Berufe an und erforschen, wie sie waren, wie sie sind, und wie sie sich in der Zukunft entwickeln können“, erläutert Celia Digón López, die Europa-Koordinatorin am EvB mit leuchtenden Augen. Sie ist in Madrid geboren. Ihre Kinder wachsen zweisprachig auf. Ihr liegt die Arbeit im europäischen Kontext sehr am Herzen und sie hat bereits manche unbezahlte Überstunde investiert. „Gerade im Moment, mit Blick auf den Ukraine-Konflikt, zeigt sich ja einmal mehr und sehr deutlich, dass die europäischen Werte Verständnis, Toleranz, Solidarität und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind und erlernt und beschützt werden müssen“, sagt sie mit Nachdruck.

Im 11. Jahrgang können dann interessierte Schüler*innen an einem längeren Austausch mit Chile teilnehmen. Ebenso können sie ihre Wirtschaftspraktika statt in Schleswig-Holstein (und Hamburg) in spanischen Betrieben in Bilbao machen. Das EvB organisiert das seit 2005 auch für neun weitere Europaschulen in Schleswig-Holstein.

Aus Alicante kommen demnächst zwei spanische Lehrkräfte und beobachten im Rahmen des Erasmus-Programms „Job Shadowing“, wie Unterricht an deutschen Schulen. Gute Ideen nehmen sie mit in die Heimat. Natürlich berichten sie dem deutschen Kollegium auch aus dem spanischen Schulalltag.

In unregelmäßigen Abständen werden Europapolitiker zu Vorträgen, Panels und Planspielen eingeladen und stellen sich kritischen Fragen der jungen Generation. Besonders in diesem Bereich sind die anderen beiden Europa-Koordinatoren des EvBs, Anastasia Kerner und Michalis Alekoglu, aktiv. Zudem finden sich im Kollegium immer wieder auch weitere engagierte Pädagog*innen für einzelne Projekte, um die europäische Idee zu beleuchten und zu verankern.

Alle fünf Jahre muss sich eine Europaschule einer Überprüfung unterziehen, ob sie die strengen Kriterien für diesen Titel nach wie vor erfüllt. Das Stormarner Gymnasium hat mit Bravour bestanden. Das EvB „gewinnt die Herzen der Schülerinnen und Schüler für Europa und bereitet sie auf ein Leben in und mit Europa vor“, bestätigte Bildungsministerin Karin Prien kürzlich im Nordkolleg in Rendsburg. Dort überreichte sie dem EvB-Schulleiter Frank Weis und seiner Europa-Koordinatorin Celia Digón López feierlich die Rezertifizierungsurkunde 2022.

Besonders stolz war Klaus Müller, der Vorsitzende der „Europaschulen in Schleswig-Holstein e.V.“ auf das EvB. War er es doch, der 1996 als damaliger Schulleiter sein Gymnasium erstmalig zu einer Europaschule machte. „Es ist wichtig und wunderbar zu sehen, dass der europäische Geist weiterhin durch diese Schule weht!“, bekräftigte er. Er und Andrea Heering aus dem Ministerium unterstrichen auch noch einmal die besondere Bedeutung des Projektes „Wirtschaftspraktikum in SH und Bilbao“ für das Land. Neben dem Emil von Behring-Gymnasium gibt es zur Zeit weitere 47 Europaschulen im Land.

Text: Heike Blenk

Fotos: Ministerium für Bildung

 

 

 


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