Erst einen Tag waren die Schüler*innen vom IES Arquitecto Ventura Rodríguez aus Madrid in Großhansdorf, da hatten sie schon diesen ersten kulturellen Unterschied festgestellt. Sie hatten bereits das erste Frühstück in ihren Gastfamilien genossen und ein bisschen deutsches Familienleben erfahren.
„Buenos días!“ Schulleiter Frank Weis und die Organisatorin des Austausches, Celia Digón-López, selbst gebürtig aus Madrid, begrüßten die spanischen Besucher in der Schule. Unterstützt wurden sie vom EvB-Europa-Team, das mehrsprachig durch das Programm führte. Die Big Band spielte – und dann ging es gleich los mit Workshops.
Gemeinsam mit ihren deutschen Gastgebern betätigten sich die 14- und 15-Jährigen in Kunst, Sport, Spiel oder Theater. Mit Anastasia Kerner und Celia Digón López wurden typisch deutsche Spiele gespielt, beispielsweise „Mensch ärgere dich nicht“. Mit Susanne Krummrey und Michalis Alekoglu wurden Roboter designt und auf einem Poster künstlerisch gestaltet. Auf der Bühne sollte unter der Leitung von Heike Blenk und Kaja Buse mit einem herzförmigen Luftballon als Requisit Liebe dargestellt werden. Auf der Bühne, im Kunstraum oder in der Sporthalle mit Tina Fritzsche und Finn Melander kam man sich schnell näher. Anfängliche Berührungsängste wurden schnell abgebaut. Kommuniziert wurde in Englisch, Spanisch, Deutsch – und mit Händen und Füßen.
Der Theaterkurs in Q1 hatte gerade seine WOYZECK-Produktion fertiggestellt – und spielte vor den spanischen Gästen. „Vieles kann man ja über die Körpersprache und Mimik und Gestik vermitteln“, sagte Hauptdarstellerin Aliena Guse. Aber die Handlung des Dramas wurde auch vor der Vorstellung auf Englisch und Spanisch zusammengefasst.
Am nächsten Tag ging es mit Ilona Lowin-Jacobsen, Miriam Stobinsky, Finn Melander, Romal Ishaqzai (Q1) und Celia Digón López per Reisebus nach Brunsbüttel zum Schleusenmuseum, in dem man die Geschichte des Nord-Ostsee-Kanals kennenlernen konnte. Auf der anschließenden Wattwanderung wurden schlickiger Untergrund, riesige Würmer und winzige Krebse bestaunt. So ein Biotop gibt es in Europa fast nirgends sonst“, erklärte Lehrerin Ilona Lowin-Jacobsen das Ausflugssziel. Tags darauf war die Hälfte der Gruppe zum Stand-Up-Paddeln auf der Alster in Hamburg und danach picknickte man im Eichenpark und spazierte, begleitet von Tina Fritze und Henning Gruppe und der Haupt-Organisatorin des ganzen Austausches an der Alster. Nachmittags konnten die Schüler:innen in der Hamburger Innenstadt shoppen. Die andere Hälfte war in Hamburg und hat eine Rallye durch die Stadt gemacht, begleitet von Bettina Roosen und Ute Thomsen.
Das Wochenende wurde in den Familien verbracht. Man chillte bei den Deutschen zu Hause, ging mit den Hunden raus, grillte im Garten oder ging am See schwimmen. So mancher Spanier schwärmte hinterher von seinen deutschen Gasteltern.
Am Montag ging es noch einmal nach Hamburg – zum SUP-Fahren auf den zahlreichen grün zugewachsenen Alsterarmen. Hier unterstützten unter anderem die Sportlehrerinnen Alice Goldbecher, Ingke Anders und auch Michail Alekoglou die Fachschaft Spanisch. Sonnencreme war die ganze Woche nötig – durchgehend Temperaturen bis 30 Grad hatte im hohen Norden keiner der Besucher erwartet. Bettina Roosen und Kathrin Lentz begleiteten diesmal die andere Hälfte bei der Stadt-Rallye.
Und dann war er schon gekommen, der letzte Tag des Austausches. Hojaldre con Philadelphia y queso“, Quiche, Tortilla - aber auch der gute alte urdeutsche Käseigel - wurden angeboten, dazu Süßspeisen aller Art. Bei einem deutsch-spanischen Buffet, das keine Wünsche offen ließ, stärkten sich alle ein letztes Mal zusammen. Hier hatten wieder einige Spanischlehrkräfte die Aufsicht.
Fotos der gemeinsamen Tage liefen über die Großbildleinwand und auf Postern fassten die Jungen und Mädchen ihre Eindrücke zusammen. Something you learned about Germany: Sie nehmen immer das Fahrrad. Sie trinken Wasser mit Kohlensäure. Sie haben ein besonderes Verhältnis zu ihren Hunden. Something you learnt about Spain: Sie essen sehr spät. Something that positively surprised you: fröhliche Lehrer, nette Lehrer, lustige Austauschpartner, das Wetter und der Strand, gute Kommunikation auf Englisch. Eine junge Spanierin hatte sich in riesigen Lettern „Müllermilch“ auf ihren Arm geschrieben. Dann noch ein Abschiedsfoto mit allen auf dem sonnigen Schulhof – und schon ging es zum Flughafen. Müde waren alle, traurig viele. Aber man will in Kontakt bleiben, sich wiedersehen.
In ihren Abschiedsworten betonte Celia Digón López, dass all das nur mit Hilfe vieler engagierter Kolleginnen und Kollegen und auch Eltern möglich gewesen sei und forderte die Schüler auf: „Be thankful and happy that you have had the chance to meet people from Spain personally. Take the chance and become Europeans - rather than only Germans or Spaniards!”
Text und Bilder: Heike Blenk
Kommentare der Schüler:innen
The exchange with the Spanish people was definitely something completely new for all of us. Doing something with “foreign” people who knew neither our culture and traditions, nor our country or food was very exciting and cool on the one side, but could also become a big challenge. We had many beautiful and funny moments together, but at some points you noticed the difference between the cultures and habits of Spain and Germany, which was very weird for everyone and sometimes also very exhausting. But still it´s an experience you´ll never get again, and it was definitely an unforgettable time.
Lea Junker, 9a
El intercambio fue definitivamente una experiencia. Todos estábamos muy curiosos sobre las diferencias entre la vida cotidiana alemana y española. Los españoles no estaban acostumbrados a algo como quitarse los zapatos al entrar a la casa o tomar agua con gas. Lo cual es completamente normal para nosotros. Ademas, muchos de los españoles no saben andar en bicicleta sino caminar más tiempo. La hora de levantarse y acostarse también es ligeramente diferente en España. ¡Todas estas diferencias crearon muchos momentos divertidos!
Jette Monicke, 9b
Una cosa que me sorprendió es que los españoles no suelen beber agua con gas. Cuando mi estudiante de intercambio estuvo aquí yo le ofrecí agua con gas y me miró divertida y me preguntó si teníamos agua normal J
Otra diferencia es que los españoles no se quitan los zapatos cuando entran en casa. Además los españoles salen mucho y quieren estar mucho tiempo fuera en la calle con amigos y no se cansan!!Ellos están llenos de enrgía mientras yo estoy tan cansada que casi no puedo ni hablar. En la familia que me tocó a mí, los hijos comian casi siempre solos y cada uno estaba en su habiatación en casa, pero no sé si esto es así en todas las familias porque siempre había escuchado lo contrario, que en España hay mucha vida familiar.
Lynn Hönk, 9b
Abschlussrede
First, I want to say thank you.
Thank you for welcoming us in your country and introducing us your culture and families.
Also, I want to express a BIG thank you to the teachers, for organizing this great experience for us and to the parents for caring for us and making all of us feel at home.
Such an exchange is for most of us a one-life experience and we are grateful for this opportunity.
An opportunity to learn about a new country, language, and new people, which most of us can call friends now.
Nathalie Rußmeyer, 9b