Vorlesen und Weiterkommen! Die Schulsiegerin 2024 am EvB steht fest!

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Seit 1959 wird er veranstaltet. Er startet jeweils im Oktober an den Schulen und verläuft über mehrere regionale und länderweite Etappen bis zum Bundesfinale im Juni. Über 600.000 Kinder aus den sechsten Klassen sind jedes Jahr mit ihren Lieblingsbüchern dabei.

Die diesjährigen Schulsieger mussten bis zum 15. Dezember gefunden und für die nächste Runde angemeldet werden. Wen das Stormarner Emil von Behring-Gymnasium 2024 ins Rennen schickt, ist seit dieser Woche klar: Es ist Elise aus der 5c.

Zuvor hatten zunächst aber die Klassensieger gefunden werden müssen. „Wir lesen im Deutschunterricht gerade Otfried Preußlers „Krabat“, erzählte Elises Klassenkameradin Riva. „Da haben wir auch ein Hörbuch, gesprochen vom Hamburger Schauspieler Charlie Hübner, genutzt und darüber gesprochen, wie man gut vorliest.“ „Man muss alle Wörter deutlich aussprechen und die Situationen durch Leiser- und Lauterwerden  und richtige Pausen deutlich machen“, wusste Helena. „Wenn verschiedene Personen oder Tiere auftreten, muss man das mit unterschiedlichen Stimmlagen zeigen“, ergänzte Richard. „Krabat und Tonda verkaufen mit schwarzer Magie einen Ochsen an den dicken Ochsenblaschke. Dessen Stimme haben wir tief und behäbig moduliert“, fügte Len hinzu.

Sie alle und Colin hatten um den Klassensieg in der 6c gekämpft, indem sie einen unbekannten und auch einen bekannten, vorbereiteten Text gelesen hatten. Am Ende führte Elise knapp vor Riva, die sich auch für sie freute und dann beim Schulentscheid mit beruhigenden Worten und guten Tipps coachte, bevor Elise auf die Bühne ans Mikrofon musste.

Mit festen Schritten ging sie dann, durchs Los bestimmt, als erste Kandidatin nach vorne. Mit sicherer Stimme trug das blonde Mädchen zunächst die von ihr mitgebrachte und vorbereitete Textstelle aus „Haferhorde. Volle Ponyfahrt voraus!“ von Suza Kolb vor. Gebannt lauschte ihr Publikum – alle Kinder der sechsten Klassen saßen auf den Zuschauerstühlen im Forum und verfolgten den Wettstreit gebannt.

Die Klassensieger der anderen sechsten Klassen warteten schon am Rand der Bühne auf ihren Auftritt. Ebenfalls gut vorbereitet waren Ronja (6d), Tilda (6e), Romy (6b) und Niklas (6a). Auch ihre Leseflüssigkeit, Aussprache, Lautstärke, Stimmungswiedergabe und Betonung überzeugten. Sogar Blickkontakt mit den Zuhörern trauten sich einige. Niklas gab verschiedenen Kaninchen aus „School of Talents“ von Silke Schellhammer total verschiedene Stimmen. Das machte seinen Vortrag sehr lebendig.

Die Jury aus den Deutschkolleg*innen Lisa Bürger, Christiane Thomas, Jörg Schraplau und Heike Blenk lauschte genau und machte sich eifrig Notizen auf den offiziellen Bewertungsbögen. Die Unterschiede waren meist minimal und sie waren froh, dass es noch eine zweite Runde mit unbekanntem Text gab. „Rick 1. Wie man seine durchgeknallte Familie überlebt“ von Antje Szillat wurde auf die Bühne gereicht. „Das ist natürlich die schwerste Hürde, einen noch nie gesehenen Text gleich beim ersten Sehen lebendig und gestaltend vorzutragen“, sagte Jörg Schraplau.

Und dabei überzeugte dann Elise am meisten. Ohne Probleme erweckte sie Figuren zum Leben, von denen sie vorher noch nie gehört hatte. Die Zuhörer waren sofort nah beim Protagonisten und dessen Freunden auf dem Sportplatz. Dass Rick Probleme damit hatte, dass sein Vater eine neue Frau und Mutter suchte, verstanden und fühlten alle sofort mit.

„Leicht war die Entscheidung dennoch nicht. Romy lag am Ende nahezu gleichauf, eine Jurorin hat ihr sogar mehr Punkte gegeben als Elise“, sagte Deutschlehrerin Lisa Bürger. „Wir haben erst überlegt, ob wir noch ein Stechen machen sollten“, berichtete Christiane Thomas. Aber nach einer erneuten Prüfung der Notizen wäre man sich am Ende dann doch auch so über Elises 1. Platz einig gewesen.

Und so überreichte Orientierungsstufenleiter Jörg Schraplau am Ende allen begeistert und mit lobenden Worten eine orangefarbene Urkunde als Klassensieger*in – und Elise zusätzlich die grüne der Schulsiegerin. Alle applaudierten und gratulierten – und wünschen sich und Elise, dass sie das EvB würdig und siegreich in der Kreisrunde vertritt.

Lehrerin Marie Janssen hatte die Zeit der Jury-Beratung überbrückt, indem sie die Geschichte von Rick weiter vorlas. Das junge Publikum hatte lautstark darum gebeten und sicherlich findet das Buch noch seinen Weg auf die eine oder andere diesjährige Weihnachtswunschliste. „Und darum geht es ja auch und vorrangig – bei allen das Interesse und die Freude am Lesen von Geschichten generell zu fördern!“, lachten die Lehrer*innen und blickten lächelnd einem Jungen hinterher, der ihnen beim Rausgehen fröhlich zurief: „Das mit Rick, das ist jetzt mein neues Lieblingsbuch!“

Text und Bilder: Heike Blenk

 

 

 

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