Welche weiterführende Schule für unser Kind? Infotag am EvB!

Es ist Samstagmorgen, 9.30 Uhr, und normalerweise läge über dem Stormarner Emil von Behring-Gymnasium eine tiefe wochenendliche Ruhe.  Aber - nicht heute. Heute schwirrt eine große Menge Grundschüler durch die Gänge und Räume. Es sind Viertklässler, begleitet von ihren Eltern und kleineren Geschwistern – auf der schwierigen Suche nach der richtigen weiterführenden Schule. Das EvB käme durchaus in Frage – und sie wollen mal schnuppern.

Dazu begrüßen sie der Schulleiter Rainer Kuske und die Stellvertretende Schulleiterin Renate Schöneich gleich an der Eingangstür freundlich und drücken ihnen einen gelben Flyer zur Orientierung in die Hand. Auch Mittelstufenleiterin Ingrid Hüniken und Oberstufenleiterin Katharina Schulz stehen bereit – Orientierungsstufenleiter Jörg Schraplau ist bereits im Forum und gibt den kleinen wuseligen und aufgeregten Bläsern aus Klassenstufe 5 letzte Anweisungen für die Begrüßungsstücke, die sie gleich spielen wollen. Vor einem Jahr waren sie es, die das Gymnasium unter die Lupe nahmen - und die Möglichkeit, in eine Bläserklasse zu gehen, erwogen – heute beherrschen sie ihre Instrumente schon so virtuos, dass sie eine kleine Kostprobe ihres Könnens geben können.

Und so sehen sie einige Minuten später, als alle Besucher Platz genommen haben, konzentriert auf ihre Musiklehrerin Beate Kröger, als die das Startzeichen gibt. Nahezu fehlerfrei kommen sie durch die Noten und als die Töne verebben, brandet Beifall auf. „Das können die Kinder nach nur einem Jahr!?“, wundert sich ein Vater und freut sich auch über so viel Disziplin. „Das will ich auch machen“, hört man ein paar Reihen weiter hinten ein Mädchen zu seiner Mutter sagen. Auch die Bläser der 6. Klassen sind an diesem Samstag in die Schule gekommen und zeigen, was man dann nach zwei Jahren draufhaben kann. „Wow!“ Auch sie ernten großen Beifall.

Als sie die Bühne verlassen haben, stellt Schulleiter Kuske das Kollegium vor – und lüftet auch das Geheimnis, wer denn die neuen Klassenlehrer werden. Dann ruft Orientierungsstufenleiter Schraplau die Lotsen auf die Bühne – Oberstufenschüler, die ebenfalls an diesem Samstag in der Schule sind und die Viertklässler in kleinen Gruppen zu verschiedenen verkürzten Schnupperstunden führen wollen. „Ich – und meine Freunde - gehen richtig gerne auf diese Schule, das möchten wir auch zeigen“, erklärt Melina ihren Einsatz.

Ihre Lehrer*innen stellen sich daneben und halten Schilder mit „Schulführung“ hoch. Sie sind für die Erwachsenen zuständig und wollen Elterngruppen durchs Gebäude führen und Fragen beantworten. Die ganz Kleinen können in der Kinderbetreuung abgegeben werden, wo sie liebevolle und umsichtige Oberstufenmädchen betreuen. Leni ist begeistert, sie will sich gleich einen Glücksklee und ein Herz auf die Wangen malen lassen.

Aber nicht jeder ist mit der geplanten Trennung einverstanden - man sieht auch das eine oder andere erschrockene Gesicht – und Schulleiter Kuske verspricht schnell mit einem Schmunzeln, dass niemand verlorengehen wird und alle Eltern am Ende des Infotages auch wieder so viele Kinder zurückbekommen werden, wie sie mitgebracht haben.

Dann geht es los. Die Viertklässler können im Biologie-Fachraum mikroskopieren – für viele das allererste Mal im Leben. In einen Fragebogen müssen sie die Antwort eintragen, ob Papier oder eine Feder leichter ist. Messgeräte stehen zur Lösung bereit und Oberstufenschüler beugen sich helfend über die Grübler. Ein ähnliches Bild im Physikraum, hier knobelt man über die Verteilung von Gewichten an einer Waage.

In einem anderen Raum bietet Claire kleine Übungen zum Darstellenden Spiel an. „Ich gebe euch jetzt einen Satz und ihr sagt den in verschiedenen Stimmungen – und sprecht auch mit eurem Körper, nicht nur mit der Stimme.“ Die kleinen Schauspieler stellen sich intuitiv geschickt an und haben sichtbar Spaß. Angefangen hat Claire auch einmal so – jetzt probt sie mit ihrem Kurs und Theaterlehrerin Heike Blenk „Macbeth“.

Nebenan liegen Gegenstände und Wortkarten in Spanisch aus, die richtig zugeordnet werden müssen. Erste hilfreiche Sätze werden geübt. „?Puedo ir al baño, por favor?“ Hilfe kommt von Lotte, die sich thematisch passend eine Carmenblume ins dunkle Haar gesteckt hat.

Auch in Französisch, Latein, Geographie, Chemie und Kunst gibt es Schnupperunterricht. Und in Musik – da kann man dann ein Instrument ausprobieren, ihm die ersten zaghaften Töne entlocken -  und überlegen, ob man dieses - oder doch lieber ein anderes später ausleihen möchte. „Und dann gehen wir in eine der Bläserklassen und spielen nächstes Jahr für die Kleinen am Infotag“, sagt selbstbewusst ein blonder Junge mit vom Pusten geröteten Wangen und glänzenden Augen. Die anderen nicken zustimmend.

Beim Gang durch die Schule können sich die Eltern die Activboards ansehen, die in allen Klassenräumen installiert sind. Filme laufen und informieren über die Partnerschule in Tansania, Nachhaltigkeitsprojekte und das Umwelt-Pinguinprojekt. Sina und Charlotte haben Tiere aus Stoff und Pappmaschee dabei und stellen auch die Stahlflaschen und Brotdosen vor, die die EvBler nutzen. Es gibt Fachausstellungen einzelner Fächer, so blickt zum Beispiel im Biologie-Fachraum ein Skelett streng auf das Gebiss einer Schlange und deren gehäuteten Schuppenpanzer. Biologielehrerin Gesa Cordts erläutert die Fachbücher und versichert, dass kein schwerer Schinken den Rücken der Kinder drücken wird. „Wir haben Präsenzexemplare, die in der Schule genutzt werden, die Kinder können ihre Bücher zu Hause liegen lassen.“ Das trifft die Wünsche der Eltern, sie atmen erleichtert auf.

Die verschiedenen Fachschaften stellen sich auch mit bunten und informativen Stellwänden vor. „Hamlet“, „Romeo und Julia“, „Siegfried“, Penthesilea“, „Medea“ – steht auf Plakaten der Fachschaft Darstellendes Spiel und kündet von Produktionen, die EvB-Schüler in den letzten Jahren auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gestellt haben. Eine Krone, die König Kreon trug, liegt davor. Gleich daneben ist eine überlebensgroße Puppe aus Schaumstoff zu bestaunen. Sie entstand in einem fächerübergreifenden Projekt mit dem Fach Kunst und war Teil eines antiken Chores einer Produktion des 8. Jahrgangs. Was der Wahlpflichtkurs „Englisches Theater“ bei Marie Janssen und Ute Thomsen gerade macht, hat die Kostprobe „Hand Clap Skit“ im Forum gezeigt.

Man kann jederzeit auch einen vor den Stellwänden stehenden Fachkollegen ansprechen. Philosophielehrer Michalis Alekoglu erläutert mögliche Fragestellungen seines Faches. Andere Stellwände und Kolleg*innen informieren über Begabtenförderung, Lerncoaching, Berufsorientierung, Prävention und vieles mehr. Was das EvB zu einer Europaschule macht, wird im Detail erläutert.

Und was die Aktive Pause mit Spiel- und Sportgeräten ist. Gleich vor Ort können die Besucher alles ausprobieren. Auch hier leiten Oberstufenschüler sie an und achten darauf, dass nichts schiefgeht. Die Tischtennisplatten indoor und outdoor erfreuen sich größter Beliebtheit. Ein Highlight ist auch die riesige Sporthalle, drei Felder, die man zu einem erweitern kann. Gerade hat hier das Ball über die Schnur-Turnier der 5. Klassen stattgefunden.

Die beiden Sekretärinnen, Bettina Hoffmann und Yasmin Beyer stehen vor einer Stellwand, auf der sie augenzwinkernd visualisiert haben, wann man zu ihnen kommt. „Ich habe etwas verloren!“ „Mir geht es nicht gut.“ „Ich brauche ein Kühlpack.“ Die Elternvertreterinnen erzählen, wie es ihnen in den ersten EvB-Wochen erging und auch die Schülersprecher stehen Rede und Antwort.

Wem dann der Kopf schwirrt von so viel Neuem, der kann sich in der Mensa ausruhen und die Eindrücke sacken lassen. Es gibt duftenden Kaffee und köstliche Torten. Über dem dampfenden Getränk schweift der Blick dann hinüber zu einem weiteren Stand: Die Robotik-AG päsentiert stolz ihre lenkbaren Roboter und Neuntklässler Kai erklärt geduldig ein Bauteil.

Immer mehr Eltern und Kinder finden sich in dem hohen lichten Raum mit den grünen Stühlen ein, in dem ansonsten die Mahlzeiten eingenommen werden – und auch mal Hausaufgaben angefertigt werden oder Nachhilfe gegeben wird. Eindrücke und Erlebnisse werden ausgetauscht. Die ersten Familien füllen schon die Anmeldeformulare aus. Sie haben ihre Entscheidung schon getroffen, die Suche nach der richtigen weiterführenden Schule ist für sie bereits glücklich beendet.

„Dass es am EvB sogar einen Schulhund gibt, das hat uns die Entscheidung noch leichter gemacht“, sagt eine Mutter und streichelt ihrem Familienwelpen, der an diesem Samstagmorgen auch mitgekommen ist, über den Kopf. Auch Viertklässlerin Nike, scheint es, hat sich bereits entschieden. Noch eine halbe Stunde nach Ende der Veranstaltung lässt sie sich von Musiklehrer Jörg Schraplau die Querflöte erklären und hat Fragen über Fragen zum Instrument. Sie würde wohl gleich am Montag in seinen Unterricht kommen.

Text und Fotos: Heike Blenk

 

 

 


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