Lord of the Flies - making of

"Herr der Fliegen" heißt ein Weltbesteller von William Golding. „Herr der Fliegen“ ist ein Ausdruck aus dem Hebräischen und bedeutet das Dunkle, das Böse oder auch der Teufel. Der Autor fragt, was passiert, wenn der Firniss der Zivilisation weggerissen wird und der Mensch auf sich selbst zurückgeworfen ist.

Dieser Frage spüren auch die 22 Schüler*innen des Theater-Kurses Blk im Q1-Jahrgang des Stormarner EvB nach. Ihre Szenenfolge orientiert sich am Plot des Romanes, aber setzt neue Akzente und findet auch ein anderes Ende. „Wir leben hier in Großhansdorf in einer sicheren, durch Schule und Elternhaus strukturierten Welt“, stellt Mark fest. „Es war von Anfang an eine reizvolle und interessante Frage, wie wir wohl ohne all das miteinander umgehen würden.“ „Die Vorlage ist ein Roman, wir aber adaptieren alles mit theatralen Mitteln für die Bühne“, stellt Moritz fest. Es müssen Bilder und passende Dialoge gefunden werden. Licht- und Toneffekte ausprobiert werden. Kostüme werden entwickelt. Requisiten besorgt. Jeder hat im Team seinen Platz gefunden und ist mit Feuereifer dabei. Alle ziehen an einem Strang.

Eine Internats-Schulklasse stürzt über der Südsee ab und kann sich auf eine kleine Insel retten. Der Pilot, der Stewart und der Lehrer schaffen es nicht. Und so sind sie plötzlich auf sich alleine gestellt. Nichts gilt mehr. Nicht mehr das ordnende Wort der Erwachsenen. Nicht mehr die Sicherheiten und leitenden Regeln, die bis vor kurzem noch ihren Tagesablauf bestimmt haben. Die Gruppe muss sich neu organisieren. Wasser, Nahrung und Unterschlupf sicherstellen. Ein Leuchtfeuer errichten, um Rettung auf sich aufmerksam zu machen.

Es bilden sich neue Respektspersonen heraus, allerdings mit sehr unterschiedlichen Ansichten, wie das Leben auf der Insel zu gestalten ist. Jack und Ralph werden zu Rivalen. Der eine versucht sich mit Hilfe seines Freundes Piggy an das zu erinnern, was auch zu Hause in der Zivilisation geholfen hat und einige folgen ihm. Der andere genießt es, das Animalische und die dunkle Seite seiner Seele zuzulassen und findet mit seiner Haltung ebenfalls Anhänger. „We´re strong – we hunt!“ Das Wilde, das Teuflische bricht sich Bahn und als am Ende schließlich ein Suchtrupp die Jugendlichen sichtet, werden nicht alle mit zurück in die Zivilisation fliegen.

Nach 1,5 Jahren Proben, teils im Lockdown per Videokonferenz, teils in Präsenz, bis zu den Osterferien immer mit Maske, steht die ehrgeizige Produktion des Q1-Ensembles nun trotz widriger Umstände fast. Ein paar intensive Durchlaufproben braucht es noch. Aber dann ist Premiere am 8. Juni 2022/19.30 Uhr im Forum des Emil von Behring-Gymnasiums. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird aber gebeten. Weitere Aufführungen: 10. Juni 2022/19.30 Uhr; 16. Juni 2022/10.20 und 12.15 Uhr.

Text: Heike Blenk

Probenfotos: Marvin Keller

 


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