Mit einem lachenden und einem weinenden Augen in die Sommerferien

Das Ende eines sehr herausfordernden Schuljahres war gekommen. Corona hatte viele Extras gefordert, von morgendlichen Testungen über das Maske tragen bis hin zu vielen Ausfällen bei Lehrkräften, Sekretariat und Schüler*innen. Die Flucht der Ukrainer*innen vor dem brutalen Angriffskrieg in ihrer Heimat und die Aufnahme der Kinder im deutschen Schulsystem hatte ebenfalls zusätzliche Kräfte gefordert. Umso glücklicher war das Kollegium des EvBs, dass das Schuljahr mit den Zeugniskonferenzen und dem Abitur erfolgreich abgeschlossen war und die Sommerferien endlich vor der Tür standen.

Aber es gab auch ein weinendes Auge dabei – das Ende eines Schuljahres heißt auch immer, dass man sich von einigen liebgewonnenen Mitstreiter*innen verabschieden muss.

 

Die beiden FSJHler Tim Engel und Philipp Schoene waren ein Jahr wertvolle Hilfskräfte und stopften mit Herz und Einsatz manche Lücke. Was ein Wunder, dass man sie nicht gehen lassen wollte – aber den beiden fiel es selber sichtlich schwer. Auf jeden Fall für Tim steht fest: „Ich werde Lehramt studieren.“

 

Auch Jonas Neu musste gehen – nach sehr erfolgreich abgeschlossenem Referendariat konnte ihn die Schule leider nicht behalten – auch wenn sie den umsichtigen, souveränen und kompetenten Kollegen nicht hergeben mochte. „Du hast schon von Anbeginn an wie ein vollwertiger Kollege gewirkt“, lobte Mathematiklehrerin Martina Prange auf der Abschiedsfeier im Forum.

 

Auch erst ein Jahr an der Schule war Maik Güldenstern. Mit der Zeit am EvB und vorher an einer anderen Schule hatte er sich genügend Zeit angespart und wollte sein wohlverdientes Sabbatjahr antreten. Ob er danach in den Schuldienst zurückkehren wolle, das sei noch offen. Er warte ab, was sich so ergebe... Aber wenn, dann könne er sich das im Stormarner EvB nach all den guten Erfahrungen durchaus vorstellen.

 

Nicht mehr im Schuldienst arbeiten wollte Englisch- und Philosophielehrer Tim Flato. „Ich hatte da im Hinterkopf immer die Frage, ob ich nicht noch etwas anderes machen will“, verriet er. Auch, wenn es am EvB eine wirklich gute Zeit war, die fragende Stimme verschwand nicht – und so wollte er es nun wagen und noch ein weiteres Studium anfangen. „Na, dann kannst du später an anderer Stelle als Psychologe ja wieder in die Schule zurückkommen und weiter Kindern und ihren Eltern helfen; nur mit etwas anderem Blickwinkel“, befand eine Kollegin.

 

Eine sehr lange Weile zufrieden im Schuldienst war Musiklehrerin Nan-Sook Rölke. Die Koreanerin hatte sich während ihrer Studienzeit in Deutschland – deutsche Komponisten hatten sie besonders interessiert - in ihren Mann verliebt – und war deswegen hier Musiklehrerin geworden. Viele Jahre hatte sie ihre Musik-Leidenschaft an junge Menschen weitergegeben. Es war ihr auch nicht zu viel, bis kurz vor Mitternacht mit Schüler*Innen in die Hamburger Staatsoper zu fahren, damit der Funke übersprang.

 

Einerseits freute sie sich nun auf den wohlverdienten Ruhestand mit mehr Freiheit und Zeit für sich selber. Andererseits fiel ihr der Abschied aber sichtlich schwer. Besonders, als verschiedenste Kolleg*innen Ständchen darboten und so ihre Dankbarkeit für ihren immer freundlichen, selbstlosen Einsatz zum Ausdruck brachten. „Du hinterlässt eine große Lücke“, sagte ihre Kollegin Beate Kröger mit Nachdruck. Schulleiter Frank Weis ließ Nani Rölkes schulische Laufbahn in einer Rede Revue passieren und dankte für ihren Einsatz. Dann lockte  er: „Wir brauchen Sie als engagierte und hochkompetente Kollegin hier; Sie können sofort nach den Ferien als Senior Adviser wieder anheuern. Überlegen Sie doch noch mal!“  Auch die Fachschaft Musik und weitere Kolleg*innen hielten kleine Dankesreden und Geschenke und Blumen in ihren Händen.

 

Nani Rölke selber sprach auch - über ihre Zeit als Koreanerin in Deutschland - und dankte dem Kollegium für die freundliche und vorurteilsfreie Aufnahme. Das hatte sie nicht überall so erlebt. Sie war sichtlich gerührt und kämpfte mit den Tränen. „Ich weiß gar nicht, ob ich es jetzt schaffe, selber zu singen“, sorgte sich die Neu-Pensionärin. Aber dann ging es doch – wie immer professionell und von hoher Qualität. So oft hatte sie auf Abiturentlassungsfeiern oder für Kolleg*innen zum Abschied gesungen – nun tat sie es für sich selber – und spätestens nun waren alle im Saal ergriffen. „Nun lasst uns aber endlich ans Buffet““, rettete Nan-Sook Rölke die Stimmung. Bei Sekt und Schnittchen ließ es sich dann gleich wieder etwas leichter plaudern – und man versprach, sich nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Dennoch - dem EvB wird sie im Schulalltag auf jeden Fall fehlen im nächsten Schuljahr! Ihr und allen anderen Verabschiedeten wünscht das Gymnasium alles Gute und sagt Danke!!!

 

Text und Bilder: Heike Blenk


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