Religion

über Gott und die Welt nachdenken

Meine Zukunft, die Bewahrung der Schöpfung, verantwortlicher Umgang der Menschen miteinander, eine Auseinandersetzung mit ethischen Problemen: Moderner Religionsunterricht thematisiert neben den klassischen Themen Bibel und Jesus Christus viele zentrale Inhalte, die für das Zusammenleben in unserer Welt wichtig sind. Paul Tillich definiert es so:  „Religion ist etwas, das uns unbedingt angeht.“

Religionsunterricht: Inhalte

In unserer modernen und oft sehr schnelllebigen Welt ist die Beschäftigung mit religiösen Fragen für viele Menschen eher eine Nebensache geworden. Sehr stark sind die Menschen in ihre Alltagsverpflichtungen eingebunden, sodass ihnen kaum Zeit für die Beschäftigung mit religiösen Themen bleibt.

Dabei ist die Frage nach dem Sinn des Lebens die zentrale Frage, die Orientierung für das eigene Leben und Handeln gibt. Für viele Schülerinnen und Schüler ist der Religionsunterricht der erste Ort, an dem sie sich mit ihren eigenen Fragen und Vorstellungen kritisch auseinandersetzen und ein eigenes Glaubensverständnis zu entwickeln beginnen. Insofern leistet das Fach einen wichtigen Beitrag zu Persönlichkeitsbildung. Aus diesem Grund sind Religion und das Alternativfach Philosophie wichtige Unterrichtsfächer in der Schule.

Vier Kompetenzbereiche sollen nach den Fachanforderungen im Religionsunterricht bearbeitet werden:

Kompetenzbereich I: Die Frage nach Gott

Kompetenzbereich II: Die Frage nach dem Menschen und dem richtigen Handeln

Kompetenzbereich III: Die Frage nach den Religionen in der Gesellschaft

Kompetenzbereich IV:  Die Frage nach der Wahrnehmung und dem Verstehen von Religion und ihren Ausdrucksformen

Religionsunterricht in der Sekundarstufe I

Die Beschäftigung mit religiösen Themen in der Orientierungsstufe ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Kinder schon mit dem 14. Lebensjahr religionsmündig werden, also in diesem Bereich eigenständig entscheiden dürfen. Als Basis für diese Entscheidung sind Grundkenntnisse unabdingbar. Ebenso findet eine Auseinandersetzung mit den Fragen statt, die sie sich während ihrer Persönlichkeitsentwicklung stellen, und diese wiederum stehen meist in Beziehung zu der sich ständig verändernden gesellschaftlichen Situation, die die Schülerinnen und Schüler beeinflusst. Hier ist es für ein gegenseitiges Verständnis der Menschen wichtig, neben Kenntnissen der eigenen Religion auch etwas über andere Religionen (z.B. Judentum oder Islam) zu. Wichtige Themen sind neben der Frage nach Gott und der Kirche auch die Auseinandersetzung mit eigenen Zukunftsvorstellungen, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Werten und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.

Religionsunterricht ist deshalb ein aktuelles Fach. Auch bei der Unterrichtsgestaltung bemühen wir uns um aktuelle Arbeitsformen: Projekte, Gruppenarbeit, Stationenlernen und Rollenspiele u.ä. sollen neben den bekannten Arbeitsformen ganzheitliche Erfahrungen ermöglichen und die Sozialkompetenz im Miteinander der Gruppe fördern.

Religion ist (wie auch Philosophie) ein “ordentliches Lehrfach”: Das im Unterricht gelernte Wissen kann wie in allen anderen Fächern z.B. durch Tests abgeprüft und benotet werden. Keinesfalls wird jedoch die Glaubensüberzeugung benotet, kritisches Suchen nach einem eigenen Standpunkt ist durchaus erwünscht. Im Zeugnis gibt es eine reguläre Note. Am EvB wird Religionsunterricht in den Klassen 5 bis 10 jeweils einstündig im Klassenverband angeboten.

Religionsunterricht in der Sekundarstufe II

Der Sprung vom Religionsunterricht in der Sekundarstufe I zum Religionsunterricht in der Oberstufe ist beachtlich. Die Fragestellungen und auch die Anforderungen der Texte sind deutlich komplexer, wobei häufig nur an das Vorwissen aus der unteren Mittelstufe angeknüpft werden kann.

Auch in der Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler zwischen den Fächern Religion und Philosophie wählen. Ein Wechsel zwischen den Fächern ist grundsätzlich möglich, allerdings kann dann keines der Fächer mehr als Abiturprüfungsfach gewählt werden. Mindestens müssen 4 Kurse in den Jahrgängen E und Q 1 belegt werden – bei einigen Profilen ist auch der Unterricht in Q2 verbindlich. Wenn das stundenplanmäßig möglich ist, können die Fächer auch in Q2 freiwillig weiter belegt werden.

Auch in der Sekundarstufe II gelten die oben genannten Kompetenzbereiche: „Die Frage nach Gott“ beinhaltet das Kennenlernen biblischer Überlieferung und der Botschaft Jesu ebenso wie die Auseinandersetzung mit atheistischen Positionen. Aktuelle ethische Themen werden im Kompetenzbereich II: Die Frage nach dem Menschen und dem richtigen Handeln thematisiert – das kann die Auseinandersetzung mit den christlichen Wurzeln der Grundwerte unserer Gesellschaft sein, die an aktuellen Beispielen wie z.B. Verantwortbarkeit in den Bereichen Gentechnik oder Medizinethik, Gewalt oder Gewaltlosigkeit, der Rolle des Menschen im Arbeitsprozess oder auch bei der Frage der „Sterbehilfe“ bearbeitet werden.

Angesichts der Globalisierung sind Kenntnisse in den Kompetenzbereichen „Die Frage nach den Religionen in der Gesellschaft“ und  „Die Frage nach der Wahrnehmung und dem Verstehen von Religion und ihren Ausdrucksformen“ unabdingbar. Gerade in einer Gesellschaft, in der die Religionsfreiheit als zentraler Grundwert gilt, ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Glaubensüberzeugung und mit den Überzeugungen anderer Religionen wichtig, weil der in der Tradition der Aufklärung stehende Toleranzgedanke nicht in allen Religionen und Staaten selbstverständlich ist.

Aus diesem breiten Angebot interessanter Themen muss in 2 Halbjahresstunden Religionsunterricht in der Oberstufe eine inhaltliche Auswahl getroffen werden. Wichtig ist uns aber, dass die Schülerinnen und Schüler zur persönlichen kritischen Auseinandersetzung und zum Weiterdenken angeregt werden und dadurch verantwortlich handelnde Mitglieder der Gesellschaft werden.

Wer unterrichtet am EvB das Fach Religion?

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