Mathe, Deutsch und Englisch sind verbindlich – kein Schüler kommt um diese verpflichtenden Fächer herum. Aber zum Glück gibt es in den Jahrgängen 8 und 9 auch den Wahlpflichtbereich – da können die Schüler sich den Unterrichtsinhalt aussuchen: beispielsweise Theaterspielen in englischer Sprache oder ein Projekt zu Tansania oder ein Projekt zur Weimarer Republik – oder Journalistisches Schreiben.
Für letzteres hatten sich im letzten Schuljahr Kate Preece und Jannik Schilling entschieden. Ein Jahr lang lernten sie die journalistischen Textformen Interview, Bericht, Reportage und Kommentar kennen. Ein Jahr lang recherchierten sie, schrieben sie, verwarfen sie, schrieben sie wieder, besprachen ihre Texte im Kurs und schrieben sie erneut. Bis sie perfekt gelungen waren und zur Veröffentlichung im Hamburger Abendblatt reif.
So gelungen und reif, dass eine Jury aus Journalisten sie auswählte und die jungen Autoren im Rahmen des Projektes MEDIA CAMPUS Schüler machen Zeitung zu Preisträgern machte. Die nun ihre Ehrungen gemeinsam mit anderen Schreibtalenten von anderen Hamburger und Schleswig-Holsteiner Schulen in den Verlagsräumen des Hamburger Abendblattes entgegennehmen konnten.
Der Stellvertretende Chefredakteur Stephan Steinlein persönlich begrüßte sie herzlich und erzählte von seinen Anfängen. Er freute sich, dass Schüler über ihre ganz eigene Erlebniswelt in ihrer ganz eigenen Sprache schrieben. „Das hat etwas sehr Authentisches und daher Überzeugendes!“ Dann wurden die Siegertexte in den verschiedenen Kategorien vorgelesen, es gab eine Erklärung der Jury, warum gerade dieser Text der Gewinner war – und dann eine Laudatio. Sichtbar stolz hörten Kate und Jannik, dass sie eine herausragende und lebendige Sprache gefunden hatten. Jannik für seinen Text „Heiß und voll – klingt nach Disco, ist aber die Erde!“ - zum Klimawandel. Kate für ihre sauber gearbeitete Reportage „Fehler sind nicht erlaubt“ - über das Zittern der Verwandten, wenn sich die Schwester an der Deutschen Sporthochschule Köln bewirbt.
Sichtbar stolz waren auch die Eltern, die diesen besonderen Moment miterleben wollten und sich extra den Nachmittag freigenommen hatten. Beim abschließenden Hot Dog Essen wurde dann auch schon spekuliert über die nächsten Schritte ins Berufsfeld Journalistik – und die anwesenden Redakteure des Hamburger Abendblattes ermutigten die beiden rasenden Reporter des EvBs , auf alle Fälle schon jetzt bei der Jugendredaktion „funky“ weiterzuschreiben. Nach dem Abitur dann könne man über Praktika und ein Volontariat nachdenken.
Text: Heike Blenk
Photos: Christian Schilling und Heike Blenk